3.1.4 Angst

Der Hauptteil

Ich ging zur Kellertür, öffnete sie, suchte und fand den Lichtschalter. Das hell aufleuchtende Licht machte mir ein wenig Mut. Langsam lief ich die Treppe hinunter und, nach allen Seiten sichernd, durchquerte ich den Gang zu unserem Vorratsraum. Laut und hässlich in ihren Angeln quietschend ließ sich die alte Türe öffnen. In ängstlicher Erwartung irgendeines lauernden Schreckens blieb ich erst einmal auf der Schwelle stehen. Aber alles blieb ruhig und der Raum schien leer, bis auf die vollgestellten Vorratsregale an den Wänden. Ich versuchte mögliche Begegnungen mit ekligen Asseln und Spinnen zu verdrängen und machte mich auf die Suche nach den Gläsern mit eingemachten Kirschen. Da plötzlich begann das Licht zu flackern, dann zischt es, ein Knall und zack stehe ich mutterseelenallein im stockdunklen Keller. Aus der Ecke zwischen zwei Regalen schauen mich zwei glühende Augen an. Ich schreie laut auf und erstarre vor Angst zu einer Salzsäule. Jetzt nähert sich das Monster mit einem fauchenden Laut. Mein Herz klopft rasend. „Mama“, schreie ich verzweifelt und Tränen laufen mir über die Wangen. „Ich bin verloren“, denke ich, schließe fest die Augen und halte mir die Ohren zu.
Lisa

3.1.5 Oh Schreck!

1. Wo beginnt der Höhepunkt? Benenne die Textstelle und begründe deine Meinung.

2. Welche Wörter bauen die Spannung auf? Benenne sie.

3. Jetzt bist du dran. Verfasse den Hauptteil deiner Erzählung.

Information

Den Hauptteil musst du so ausgestalten, dass du die Spannung steigerst (mit aussagekräftigen Verben, Adjektiven und Adverben und wörtlicher Rede) bis zum Höhepunkt (szenisches Präsens, Gedanken als wörtliche Rede, Beschreibung der Gefühle der Erzählerfigur).

Eine gute Möglichkeit, Spannung aufzubauen ist:
Verben, die Bewegung ausdrücken, schneller werden lassen (z.B. Ich ging langsam in den Wald/Zur Lichtung hastete ich ungeduldig/Vor dem unheimlichen Geräusch rannte ich weg, so schnell ich nur konnte
bildhafte Vergleiche (z.B. Das Knacken war lauter als das Platzen eines Luftballons/Es war so dunkel wie in einer mondlosen Nacht)
auf etwas Kommendes hinweisen (aber nicht verraten, was) (z.B. Was sich hinter der Tür verbarg, übertraf noch meine kühnsten Erwartungen!)