Bilder und Grafiken entschlüsseln

Magma und Vulkane

Magma

Was ist nun Magma? Magma ist geschmolzenes Gestein. Diese Schmelze entsteht in den tieferen Teilen der Erdkruste und den oberen Teilen des Erdmantels. Unter extremen Druck- und Temperaturbedingungen dringt diese Gesteinsschmelze in tektonische Hohlräume, die sogenannten Magmakammern, in 25 bis 30 Kilometer Tiefe ein, sammelt sich dort und löst dabei auch das angrenzende Gestein auf.

Es war der deutsche Geowissenschaftler Alfred Wegener, der im Jahre 1912 die These aufstellte, die besagt, dass sich einzelne Teile der Erdkruste langsam horizontal verschieben. Er ging davon aus, dass sich der einstige zusammenhängende Urkontinent, Pangäa, beginnend vor etwa 150 Millionen Jahren in mehrere große Platten auflöste, die sich schließlich, wie Eisschollen auf halbgeschmolzenem Gestein, in unterschiedliche Richtungen bewegten und bezeichnete dies als Kontinentaldrift. Die zunächst ungläubig staunenden Geologen anerkannten und bestätigten erst nach Wegeners Tod ab den 1960er Jahren seine Idee von den wandernden Kontinenten. Sie entwickelten daraus die Tektonik, die Lehre vom Bau und der Bewegung der Erdkrusten-Platten.

Die Platten der Erdkruste werden in Kontinentalplatten sowie ozeanische Platten unterteilt, die sich mit unterschiedlicher Intensität und Geschwindigkeit in verschiedene Richtungen bewegen. An den Plattenrändern reichen geologische Störungen und Brüche bis in jene Bereiche der Erdkruste, in denen sich das Magma in der Tiefe sammelt. Damit sind die Plattengrenzen potenzielle Schwachstellen, an denen das unter hohem Druck stehende, flüssige Gestein seinen Weg an die Erdoberfläche findet.

10.1.11 Pangaea bis Gegenwart
10.1.12 Plattentektonik

Der Gran Cratere

Die Insel Vulcano vor der Nordküste Siziliens – hier befindet sich ein Vulkan, wie man ihn sich vorstellt: der Gran Cratere, steile Hänge, hoch aufragend und mit einem trichterförmigen Krater im Gipfelbereich. Der Gran Cratere ist ein Schichtvulkan. Schichtvulkane zeichnen sich vor allem durch ihr kegelförmiges Aussehen mit steilen Hängen von über 30 Grad Neigung und einen Wechsel von Lava- und Lockermaterialien, z.B. aus Asche aus. Aus dem Magma der unter dem Vulkan liegenden Magmakammer entstehen also nicht bei jedem Ausbruch die gleichen Materialien. Vielmehr wechseln sich in loser Reihenfolge explosive Ausbrüche, bei denen Asche austritt, welche die Aschenschichten bildet, mit eher gemäßigten Ausbrüchen ab, bei denen Lava aus dem Krater ausfließt. Es können dabei auch mehrere explosive Phasen aufeinander folgen, bevor sich wieder Lavaströme die Hänge hinunterwälzen – oder umgekehrt mehrere Ausbrüche mit Lavaförderung hintereinander ablaufen, bevor es wieder zu einer explosiven Eruption kommt. Schichtvulkane findet man in fast allen Vulkangebieten der Erde. Zu ihnen gehören der Fudschijama in Japan ebenso wie der Kilimandscharo in Ostafrika oder der Ätna auf Sizilien.

10.1 14 Schichtvulkan
10.1.13 Die Insel Vulcano

1. Der Film zeigt dir Bilder von Vulkanausbrüchen. Im Text befinden sich vier Grafiken.
Erläutere den Unterschied von Bild und Grafik! Was leisten sie jeweils?

2. Vergleiche und entschlüssele die Grafiken auf der Seite! Was veranschaulichen sie?

10.1.15 Alfred Wegener (1880–1930)
10.1.16 Gran Cratere

3. Wo würdest du die beiden Fotos im Text platzieren?

Information – Grafik

Eine Grafik ist eine bildliche Darstellung. Sie zeigt z.B., wo etwas liegt (Landkarte), wie etwas aufgebaut ist, wie sich etwas entwickelt oder wie es funktioniert.

  • Stelle fest, worum es in der Grafik jeweils geht. (Überschrift)
  • Untersuche, was die Grafik darstellt! Geht es um einen Aufbau, einen Vorgang, eine Funktion oder zeigt sie die Lage (Landkarte)?
  • Prüfe, ob es eine Legende gibt, ob bestimmte Symbole oder Farben erklärt werden!
  • Notiere, worüber die Grafik informiert!